Seit ein paar Tagen ist der Durchgang von den Hinterhäusern zur Straße raus versperrt.
Wir fragen uns, wie kann so etwas passieren? Ist es Schikane der noch verbliebenen Mieter*innen? "Die ehemalige "Papageienplatte" in der Habersaathstraße war einst das Schwesternwohnheim der Charité. Im Jahr 2006 wurde es durch den Berliner Senat privatisiert. Im Jahr 2017 wurde das Haus für das zehnfache an die Arcadia Estates GmbH weiterverkauft und seitdem strategisch verwahrlost und entmietet. Der Bezirk duldet seit vielen Jahren diesen spekulativen Leerstand. Der Häuserkomplex sollte für den Neubau von Luxuswohnungen abgerissen werden. Die Abrissgenehmigung wurde nach massiven Protesten zurückgezogen. Im Juli 2020 hat sich die BVV Mitte endlich auf die verbliebenen wehrhaften Mieter:innen des Hauskomplexes zubewegt und die Rekommunalisierung sowie die Beendigung des Leerstandes beschlossen. “Während mit Leerstand spekuliert wird, müssen schätzungsweise 10.000 Menschen in Berlin auf der Straße leben. Die Profite einiger weniger dürfen nicht über dem Recht auf Wohnraum für alle stehen. Das Haus muss sofort beschlagnahmt werden oder die Politik muss einen anderen Weg finden um die Wohnungen langfristig zu sichern”, kritisiert Valentina Hauser von der Gruppe Leerstand Hab-ich-saath." (Pressemitteilung von Stadtvernetzt vom 29.10.2020) Obdachlose hatten am 29.10.2020 dort leerstehende Wohnungen besetzt und wurden wenige Stunden später geräumt. Wir solidarisieren uns mit der Gruppe Leerstand Hab-ich-saath! Auch bei uns in der Torstraße 225/227 stehen Wohnungen leer. Wir fordern bezahlbaren Wohnraum für Alle! Bezahlbaren Wohnraum schützen: Endlich Eingreifen gegen Leerstand und Zerstörung von Wohnraum in der Habersaathstraße! Die SPD Berlin Mitte fordert das Bezirksamt Mitte und insbesondere die zuständige Stadträtin für die Bekämpfung der Zweckentfremdung von Wohnraum auf, gegen den illegalen Wohnungsleerstand und den geplanten Abriss der Wohngebäude in der Haberstaathstraße 40-48 vorzugehen. Wir lehnen es entschieden ab, dass ein Investor 106 ursprünglich gut in Schuss stehende Wohnungen aus dem Jahr 1984 durch gezieltes Herabwirtschaften und Entmieten der Zerstörung zuführt, um sie anschließend durch Luxusbauten zu ersetzen. Dieses Vorgehen ist unvereinbar mit den gemeinsamen Zielen des Landes Berlin, zur Versorgung der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und auszubauen. Die dort geplanten Neubauten werden dazu keinen Beitrag leisten. Verdrängung darf kein Geschäftsmodell sein. Das geht alle Mieterinnen und Mieter in unserer Stadt an. Alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel bis hin zur Beschlagnahme der Immobilien müssen dabei geprüft und ggf. konsequent durchgesetzt werden. (Resolution der SPD Berlin) Am Samstag, 31.10.2020 beteiligten sich mehrere Berliner Initiativen, darunter auch unser Netzwerk #200Häuser, an einer Protestaktion vor dem Abgeordnetenbüro von Jan-Marco Luczak in Schöneberg.
Berlinerinnen und Berliner führten eine Performance auf, die sich inhaltlich mit Zitaten von Herrn Luczak auseinandersetzte und das aus ihrer Sicht “Gruselmärchen vom Wohneigentum”, das der Bundestagsabgeordnete gern verbreitet, als Trugbild zurechtrückte. Hier ein Link zum Video auf der Bizim Kiez Facebook-Seite: Fotos: https://www.facebook.com/bizimkiez/posts/2420792501559955 Video: https://fb.watch/1ujuEzp1GF/ Wir erleben in unserem Häuserkomplex, was die Umwandlung von Miets- in Eigentumswohnungen bedeutet. Viele Wohnungen stehen hier seit Monaten leer. Mieter*innen ziehen aus, auch weil sie die Baustelle und die Situation nicht mehr ertragen. Was nach dem Verkauf der Wohnungen kommt, ist für uns ungewiss. Deshalb fordern auch wir: Das Umwandlungsverbot muss rein in die Baugesetzbuch-Novelle (BauGB)! |